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Bei der Umsetzung des Open-Data-Gesetzes hinkt Deutschland hinterher und verschenkt damit Potenzial

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Die von der EU-Kommission in Auftrag gegebene Studie „Open Data Maturity Report“ überprüft jährlich (nun zum 4. Mal), wie nationale Behörden das Thema Open Data umsetzen und vorantreiben.

Open Data sind Daten, die von jedermann ohne Einschränkungen genutzt, weiterverbreitet und weiterverwendet werden dürfen (z. B. Lehrmaterial, Geodaten, Statistiken, Verkehrsinformationen, wissenschaftliche Publikationen, medizinische Forschungsergebnisse).

Für Deutschland ist das Ergebnis ernüchternd, wie Cosmina Radu, capgemini, feststellt – nur in der Kategorie Datenqualität kann Deutschland mit den Spitzenreitern mithalten. In den Kategorien Policy, Portalinfrastruktur und Auswirkungen hinken wir den anderen Ländern hinterher. Das machen Spanien, Frankreich und Italien deutlich besser. Diese Länder wurden als Trendsetter eingestuft und haben die Priorisierung für das Thema Open Data hochgehalten. Deutschland liegt im EU28 Score auf Platz 17 – unverändert zum Vorjahresergebnis.

Die Ergebnisse im Einzelnen (mit den größten Abweichungen in den Unterkategorien):

Policy:                                  EU28-Score: 82%              D: 77%

In der Unterkategorie „Koordinierung auf nationaler Ebene“ fehlen uns 9% zum EU28-Score.

Auswirkungen                    EU28-Score: 50%              D: 39%         

In der Unterkategorie „Umweltpolitik und Ökonomie“ beträgt die Distanz zum EU28-Score 29% bzw. 16%.

Portalinfrastruktur:           EU28-Score: 63%              D: 54%

Hier fehlen 16% zum EU28-Score in der Unterkategorie „Portalmerkmale“.  

Datenqualität:                     EU28-Score: 62%              D: 89%

Hier passt das Ergebnis, in dieser Kategorie liegt Deutschland im Spitzenbereich.

Die EU-Kommission hat festgestellt, dass folgende Hemmnisse momentan ein besseres Abschneiden Deutschlands verhindern:

  • Das föderale System erschwert eine einheitliche Gewichtung des Themas bundesweit.
  • Zusätzliches Budget oder Personal für das Thema Open Data ist in der Regel nicht verfügbar.
  • Open Data ist momentan nur einer relativ kleinen Personengruppe bekannt, nicht aber der breiten Öffentlichkeit.
  • Eine Vielzahl an interessanten Daten liegt momentan noch auf lokaler Ebene und ist nicht verfügbar. Hier sollten sich die Länder mit dem Bund auf eine einheitliche Vorgehensweise einigen, um so mehr Daten öffentlich zugänglich zu machen.

Fazit 

Andere Länder haben das Potenzial Open Data erkannt – Deutschland muss schnellstens seine Hausaufgaben machen, um diese Entwicklungsmöglichkeit  nicht zu verschenken.

Öffentlich zugängliche Geodaten beispielsweise können in CRM-Systemen oder Analysen sehr nützlich sein. Die Datenqualität hierfür stimmt zwar schon, aber beim Thema Zugang und Datenharmonisierung klemmt es in Deutschland noch.

Die Ergebnisse der Studie sind hier kostenfrei erhältlich.


Bildnachweis: (bpb) Lizenz:   cc by/3.0/de

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