Zoom gewinnt auch im Privatkundenmarkt.
Von ca. 10 Mio Videokonferenzen täglich im Dezember waren es im April bis zu 300 Mio. Täglich.
Ein zusätzliche Push waren Privatleute, die ihrer Tanzkurse, Bastelanleitungen, Sportunterricht oder Gottesdienste anboten.
Und ganz neu, Zoom will nun auch Telefon-Dienstleistungen anbieten. Dies berichtet cio.de in dem heutigen Newsletter.
Zoom raus aus der Datenschutzdiskussion? Rein in die Oracle Cloud!
In den letzten Wochen hatte Zoom schlechte Presse. Es kamen einige Informationen ans Licht, in denen Zoom schwere Versäumnisse und Nachlässigkeiten im Umgang mit User-Daten bzw. dem Schutz derselben nachgewiesen werden konnten. Gerüchten zufolge laufen Zoom-Webkonferenzen auch über Server in China. Das Unternehmen reagierte umgehend. Zumindest die anklagenden Stimmen sind wieder leiser. Deshalb ist die Nachricht: „Zoom raus aus der Datenschutzdiskussion, rein in die Oracle Cloud“ eine wichtige Nachricht.
Heute Nacht publizierten die Unternehmen Zoom und Oracle einen gemeinsamen Deal: Zoom wechselt in die Oracle Cloud. Es wird von einer Steigerung des Datenvolumens um das 30-fache gesprochen. Das ist einerseits nicht überraschend, andererseits eine unvorstellbare Größenordnung.
Das Aktieninformationsportal onvista schreibt heute in einer Mitteilung von Reuters, dass es sich um ca. 7 Mio. Gigabyte pro Tag handeln würde. Weiter wird berichtet: „Der Dienst lief bislang auf einer Mischung aus eigenen Rechenzentren und Cloud-Computing-Diensten von Amazon Web Services und Microsofts Azure. Um die Rechenleistung des dreißigfachen Anstiegs des Datenverkehrs infolge des Coronavirus-Ausbruchs stemmen zu können, wurde Oracle an Bord geholt. Online-Videoanrufe stiegen nach Unternehmensangaben von zehn Millionen im Dezember auf aktuell 300 Millionen pro Tag.“
Der aktuelle Kurs der Zoom Aktie ist wieder deutlich gestiegen. Nachdem er durch die o. a. Meldungen kurzfristig nachgelassen hat. Wer im Februar noch Aktien für ca. 75 Euro gekauft hatte, dürfte mit der Entwicklung auf heute (29.04.2020) 146 Euro zufrieden sein.
Mit dem scheinbar extrem schnell abgewickelten Zoom Deal dürfte auch für Oracle ein Baustein für zukünftiges Wachstum gelegt worden sein. Es bleibt abzuwarten, ob das Nutzungsvolumen derart hoch bleibt. Oder anders formuliert: Wie weit geht die Nutzung von Zoom in den nächsten Monaten wieder zurück?
Es muss aber nicht immer Zoom sein:
Wer diesem Tech-Giganten trotz „Zoom raus aus der Datenschutzdiskussion Rein in die Oracle Cloud“ aus dem Weg gehen möchte, findet hier einige Alternativen sowie einen Vergleich von Webkonferenz-Tools von Datenschutzexperten.
Update: 14.05.2020: Zoom bekommt durch Google Meet Konkurrenz
Bisher war das Google-Produkt Meet in der GSuite eingebunden. Um an dem Wachstumsmarkt Video- und Webkonferenz zu profitieren, schneidet das Produktmanagement von Google heraus und bietet mit einer abgespeckten Lösung Meet kostenlos an.
Sicher nicht nur, um Webkonferenz-User zu gewinnen, im Laufe der Zeit wird sicher der versuch stattfinden, diese Einzellizenzen zu einer GSuite-Lizenz zu konvertieren oder upzugraden.
Das CIO.de-Portal schreibt dazu:
„Google Meet: KI-optimierte Videokonferenzen
Google verspricht den Anwendern darüber hinaus verbesserte Video- und Audiofunktionen. So werde die Darstellung einzelner Personen mit Hilfe von KI optimiert. Das gelte beispielsweise für ungünstige Lichtsituationen. Diese Funktion soll zunächst mobilen Nutzern zur Verfügung stehen und später für alle Anwender ausgerollt werden. Darüber hinaus soll Meet störende Hintergrundgeräusche wie Hundegebell oder Tastaturklappern automatisch herausfiltern können. Diese Funktion steht allerdings vorerst nur den Enterprise-Kunden zur Verfügung.“ Link zur Quelle