Krisenzeiten sind Merger and Acquisition (M&A) Zeiten.
So beginnt ein Beitrag von Benjamin Pimentel vom 01.04.2020 auf BusinessInsider.com (leider hinter der Paywall). Das macht Sinn, begründet er seine These. Denn in Krisenzeiten sind die Aktienkurse niedriger als zur konjunkturellen Blütezeit. Aber sie nehmen auch den Konkurrenzdruck, denn es sind dann meistens wenige Kaufkandidaten im Spiel. Obwohl, wer den ganzen Artikel (hinter der Paywall) liest, kommt zu dem Schluss: Das Übernahmekarussell dreht sich mit Amazon, Facebook, Oracle, Microsoft, SAP, Google, Workday und vielen mehr.
Sobald wir halbwegs aus der Krise sind, werden Unternehmen mit gut gefülltem Geldbeutel als Käufer aktiv werden. So zitiert der Autor, Robert Siegel, einen Professor von Stanford.
Natürlich werden vor allem schwächelnde, kleinere Firmen aufgekauft. Das ist, sage ich immer, ein Naturgesetz nach dem Motto „fressen, oder gefressen werden“. Doch auch bei den „großen Tieren“ ist eine Übernahme nicht auszuschließen. Der Revierkampf geriert zur Lust an Macht und Übernahme.
Die Übernahmen nach der letzten großen Rezession waren z. B. Microsoft kauft Nokia und Oracle kauft Sun sowie Peoplesoft. Ein US-M&A-Spezialist drückt es so aus: Krisen gehen zu Ende, wenn große Unternehmen von größeren übernommen werden. Dazu erwähnt er den LinkedIn-Kauf von Microsoft und die Netsuite-Übernahme durch Oracle.
Wie sieht also der Spielplan nach Corona aus?
Es werden die großen Tech Unternehmen aktiv werden, das prophezeiten mehrere. Prof. Siegel sagt, dass das aber nicht vor den nächsten 3 bis 9 Monaten sein wird. Derzeit sind alle noch im Krisenmodus.
Business Insider hat Experten befragt, welche Übernahmen wahrscheinlich sind. Dabei kamen 15 Einschätzungen zusammen. Wobei wir ja aus unserer Meldung „Google übernimmt Salesforce“ am Jahresanfang wissen, was an den Gerüchten dran sein kann. Nichts! Vorerst zumindest.
Wir haben die 15 Einschätzungen der Einfachheit als Grafik zusammengestellt.
- Xerox ist an HP interessiert
- Oracle an HP Enterprise
- Microsoft an Salesforce
- Google an Salesforce
- Microsoft an Workday oder ServiceNow
- Amazon an Oracle
- Oracle an Workday
- Microsoft an Adobe
- IBM an Dell
- SAP an Workday
- Apple an Tesla
- Salesforce an Twitter
- Google an ServiceNow oder Workday
- Apple an Netflix
- Facebook an Oracle
Was sagt uns das?
Das Übernahmekarussell dreht sich mit Amazon, Facebook, Oracle, Microsoft, SAP, Google, Workday und vielen mehr. Einige Namen kommen öfters vor. Ist das nun gut oder schlecht? Für Workday und ServiceNow ist die mehrfache Nennung sicher gut. Diese Begehrlichkeit verbessert die Verhandlungsposition. Zumindest, solange Workday und ServiceNow gut aus der Krise kommen.
Viel spannender ist die Einschätzung bei Oracle. Dirty Larry will sich sicher nicht von Greenhorn Zuckerberg kaufen lassen. Aber mit Jeff Bezos säße ein identisches Alphatier, jedoch der bessere Taktiker am anderen Ende des Verhandlungstisches.
Wie immer: Wir werden sehen! Wie sagt der Volksmund: Am Ende kommt es anders als man denkt.
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