Der Post-it-Erfinder ist verstorben
Es gibt Dinge, Kunstwerke wie die Lennon Wall, Produkte oder Kampagnen, die untrennbar mit seinem Leben verbunden sind. Dinge, ohne die ein Leben nicht vorstellbar ist. Und dazu gehört trotz aller Digitalisierung: Das Post-It. Die traurige Nachricht, die uns heute ereilt: Der Post-it-Erfinder ist verstorben.
Wie die SZ.de heute, dem 14.05.2021 vermeldet:
„Der Mann der Denkzettel
Post-its gehören auch im digitalen Zeitalter zum Alltag. Dabei wollte Chemiker Spencer Silver 1968 etwas ganz anderes erfinden. Nun ist er gestorben.“
Der Auftrag lautete: Erfinde einen extrem haftenden Klebstoff! Denkste!
1988, etwas mehr als ein Jahr vor Ende meines Studiums, bekam ich die Geschichte zum ersten Mal erzählt. Wir Studentinnen und Studenten des Studiengangs BWL mit Schwerpunkt Markt- und Meinungsforschung der Hochschule Pforzheim waren auf der Studienreise im Raum Düsseldorf/Neuss. Dabei machten wir auch einen Tag Halt bei 3M.
Schon damals faszinierte mich dieser Misch-Konzern mit seiner absoluten Nischenstrategie. Die Geschichte zu den Post-It gehörte schon damals dazu. Es sollte ein extrem fest haftender Klebstoff werden. Was daraus wurde, weiß inzwischen jedes Kind, jeder Erwachsene und jede Oma bzw. jeder Opa.
Art Fry verhalf dem Post-it-Erfinder zum Durchbruch
Die rettende Idee soll dem Erfinder Spencer Silver gekommen sein, als er seine Notenblätter auf seinen Einsatz hin markierte. Ein Kollege, so die SZ-Autorin, entwickelte diese Idee weiter: „Jahre später schlug sein Kollege Art Fry vor, Lesezeichen daraus zu entwickeln. Diese beschrieb Spencer regelmäßig mit Notizen, was vor allem die Sekretärinnen des Unternehmens sehr praktisch fanden. So kamen die kanariengelben, quadratischen Haftnotizen zunächst als Press ’n‘ Peel Memo Pad, 1980 dann unter der Bezeichnung Post-it-Note auf den Markt.“
Hier geht es zur Post-it-Kunst auf Pinterest
Auf Wikipedia ist die Geschichte noch etwas näher an dem, wie wir es als Studenten erzählt bekommen hatten: „Jahre später, 1974, ärgerte sich Art Fry, Mitglied eines Kirchenchors und ein Kollege Spencer Silvers, darüber, dass ihm seine Lesezeichen im Stehen ständig aus den Notenheften herausfielen. Er erinnerte sich an die Erfindung seines Kollegen und holte sich eine Probe des Klebers aus dem Labor. Er trug ihn auf kleine Zettel auf und erprobte seine Erfindung gleich am nächsten Sonntag in der Kirche. Und tatsächlich hafteten seine Lesezeichen zuverlässig, ließen sich aber dennoch leicht lösen, ohne die Notenblätter zu zerstören. Der Post-it war erfunden.“
Hier geht es zur Public Post-it-Wall
Der Post-it-Erfinder ist verstorben – Das Post-it hat die Welt verändert
Trotz aller Digitalisierung befinden sich auf jedem Laptop, zwischen Handyhüllendeckel oder am Kühlschrank, auf dem Fernseher, an der Toiletten-, Schlafzimmer-, Keller-, Wohnungs- oder Hauseingangstür Post-Its. Sie sind aus dem normalen Leben nicht wegzudenken.
Die Frage, die sich nun sicher viele stellen werden: Was klebt auf seinem Grabstein?
Rest in Peace – Spencer Silver. Für mich ein Hidden Champion!
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