Man glaubt es kaum, aber es sind – seit ich diese Untersuchung kenne – über 1.000, um genau zu sein ca. 1.200. Im Marketing und Vertrieb sind das dann laut der MarTech-Conference in Boston 2018 ca. 100 bis 120 Cloud-Tools. So berichtet der Netskope-Cloud Report
Wenn ich diese Frage auf Vorträgen oder in Vorlesungen stelle, dann passiert Folgendes: Die Schätzungen der Zuhörer liegen meist bei 30 bis 50. 100 ist schon meist eine hohe Anzahl. Diese schiere Menge ist jedoch nach wie vor unvorstellbar.
Ein Zitat von Scott Brinker passt hierzu sehr gut: „I’m used to getting a lot ribbing pushback on the scale of the marketing technology landscape. “7,000 martech vendors is way too much!” My gut-level, defensive reaction is to reply, “Hey, it’s not my fault. I’m just counting them.”
Wie kommt so eine Menge an – mehr oder weniger gut – genutzten Software-Tools zustande? Dies ist nach meiner Einschätzung bzw. Beobachtung recht einfach. Der Innovationsdruck führt zu einem Kapazitätsengpass in der IT. Insofern weicht der klassische User oder #CMO bzw. #CSO auf die Vielzahl der Cloud-Lösungen aus. Diese gibt es ja in großer Zahl, in einfachem #Cloud-Zugriff (einfach Browser öffnen, anmelden und los) und sie sind – so das Versprechen der Hersteller – „ganz einfach“ auf die jeweiligen Bedürfnisse anzupassen. Der Installationsaufwand, der früher nur über die IT gewährleistet wurde, entfällt meist komplett. Also alles ganz easy.
Aus Sicht der IT, des Betriebsrats und eines Datenschutzverantwortlichen bzw. der DSGVO (GDPR) ist das natürlich eine Katastrophe. Und aus Sicht einer 360-Grad Sicht ist das auch eine Katastrophe, denn eine komplette Vernetzung der Daten für Analysen oder Selektion ist damit nicht gewährleistet.
Fazit: Dieser Wildwuchs ist nicht gut. Es fehlt der strategische Ansatz und die sinnvolle Kontrolle. Ausmisten, Zöpfe abschneiden und Ballast abwerfen sind angesagt. Zumal viele Tools oft nicht mehr oder nur rudimentär genutzt werden.