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Derzeit nicht nur KI-Superstar, sondern auch Medienstar: Richard Socher über Künstliche Intelligenz im Interview mit der Zeit

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Richard Socher gehört inzwischen zu den Medienstars in der Wirtschaft und Wissenschaft. Mit seinem Auftritt in Seeon bei der CSU bekommt er große Aufmerksamkeit. Ein Deutscher, der in einem Weltkonzern, wie es Salesforce ist, eine Schlüsselrolle spielt, der muss ganz besonders sein.

Im Interview mit der Zeit spricht er mit Jochen Wegner über sein Lieblingsthema. Künstliche Intelligenz (KI).

Der Artikel ist derzeit noch nicht vor der Paywall zu lesen. Aber ein paar Zitate dürfen wir sicher zum Besten geben. Zumal er es auch schafft einige komplexe Sachverhalte, verständlich darzustellen.

Der Turing-Test, der hilft herauszufinden, ob ein Mensch mit einer Maschine oder einem echten Menschen spricht, findet heute täglich statt. Viele Menschen erkennen das nicht oder erst sehr spät, wenn es sich doch um eine Maschine handelt. Google wurde für den Einsatz von Duplex kritisiert, da für viele nicht erkennbar war, dass es sich um eine Maschine handelte. Die EU-Kommission hat einen Verhaltenskodex formuliert, dass Bots erkennbar sein müssen.

Richard Socher widerspricht der Sorge, „dass die KI … morgen alle Jobs abschafft, übermorgen die Welt übernimmt …, ist jedenfalls Quatsch“. „KI ist momentan sehr spezifisch, will eine ganz bestimmte Sache lösen und hat nicht die Möglichkeit, selbst ihre Zielfunktion zu verändern, sich also eigene Dinge auszudenken.“ Die Zielfunktion zu verändern bedeutet, die Rechner-Systeme werden auf ein Ziel hin trainiert, sie versuchen dieses eine Ziel immer besser zu erreichen. Der Rechner kann nicht dieses Ziel selbständig verändern. Daraus folgt, was Socher oben sagt. Eine themenübergreifende KI gibt es erst mal nicht. KI funktioniert immer dann, wenn es ein eineindeutiges Ziel gibt und das System daraufhin trainiert wird. Nur der Mensch kann selbständig seine Zielfunktion verändern.

Jochen Wegner formuliert die These, dass fast alle KI-Anwendungen derzeit auf Deep Learning basieren. Richard Socher bestätigt dies.

Was sind laut Socher fundamentale Hindernisse für die allgemeine KI, die den Fähigkeiten des menschlichen Gehirn ähnelt?

  • Hinderungsgrund 1: Veränderte Zielfunktionen bzw. das selbständige Anpassen von Zielen. Kaum arbeitet auch jemand daran. Da Start-Ups mit KI ein konkretes Problem lösen wollen.
  • Hinderungsgrund 2: Die Kombination von Allgemeinwissen und Logik mit unscharfem Schlussfolgern und visuellem Verstehen.
  • Hinderungsgrund 3: Das gleichzeitige Erlernen mehrerer verschiedener Aufgaben, sogenanntes Multi-Task-Learning.“

Die meisten Systeme haben einen Job: Autonomes Fahren, Schach oder Go spielen.

Der Autor erwähnt das 47-seitige KI-Strategie-Papier der Bundesregierung. In diesem kommen gerade mal 2 Seiten zu neuronalen Netzen vor, Deep Learning wird nicht erwähnt. Darauf antwortet Socher, dass er sich oft gefragt hat, ob er in Deutschland mit seinen Ideen genauso weit gekommen wäre wie in den USA. „Ich glaube das leider nicht“, sein Antwort. Sein Doktor-Vater sagte sinngemäß: Ok, wir kennen uns beide in diesem Thema nicht aus. Also lasse es uns versuchen.
In diesem Strategie-Papier der Bundesregierung steht auch der Plan, dass 100 Professoren-Stellen geschaffen werden sollen. Socher antwortet darauf: „Es wird sehr schwierig, 100 Top-Professoren einzustellen“

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